
Dieser üppige Schokoladenkuchen ist außen knusprig wie eine Baiserhaube und innen samtig wie fudgy Brownies. Er ist genau dann entstanden, als ich in einer kalten Winternacht einen besonders schokoladigen Kuchen wollte, der nicht zu schwer im Magen liegt – seitdem ist er mein Lieblingsdessert für Gäste und Feiertage geworden.
Ich erinnere mich noch, wie ich den Kuchen an einem verschneiten Adventssonntag gebacken habe. Schon beim ersten Anschnitt strömte ein intensiver Schokoladenduft durchs Haus und inzwischen wünschen sich meine Freunde diesen Kuchen immer wieder.
Zutaten
- Butter-Blätterteig: liefert einen herrlich buttrigen und blättrigen Boden – am besten auf frische oder selbstgemachte Teige achten
- Eiweiß zum Bestreichen: sorgt für eine glänzende, knusprige Kruste
- Ungesalzene Butter: macht den Schokoladenkern samtig und aromatisch
- Halbbittere Schokolade: kann ruhig hochwertig gewählt werden für intensiven Geschmack und eine schöne Schmelze
- Kristallzucker: gibt nicht nur Süße, sondern bringt das meringue-artige Topping hervor
- Kakaopulver: unbedingt frisches verwenden – niederländisch verarbeitet ergibt eine tiefdunkle Farbe
- Espressopulver: verstärkt das Schokoladenaroma und macht den Kuchen noch raffinierter
- Salz: hebt die Schokolade geschmacklich hervor
- Schlagsahne oder Sahne: macht die Masse cremig und vollmundig
- Vanilleextrakt: sorgt für einen warmen Grundton im Aroma – reine Vanille verwenden
- Eier und Eigelb: binden und machen die Füllung luftig und schmelzend
- Schlagsahne zum Servieren: verleiht Leichtigkeit – gerne frisch aufschlagen und gut kühlen
Tipp
Wer Wert auf beste Qualität legt, sollte eine gute Schokolade wählen und beim Teig auf reinen Butteranteil achten
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Teig vorbereiten:
- Den Teig bereits am Vortag zubereiten damit er gut durchkühlen kann. Im Kühlschrank mindestens zwei Stunden ruhen lassen für beste Ergebnisse beim Backen
- Teig ausrollen und formen:
- Auf einer großzügig bemehlten Fläche den Teig sorgfältig auf ca. 30 cm Durchmesser ausrollen. In die Form heben und den Rand sauber mit Fingern wellen oder mit einer Gabel eindrücken. Den Teigrand dünn mit Eiweiß bestreichen für ein schönes Finish
- Blindbacken:
- Den Boden dicht mit Pergamentpapier auslegen und gleichmäßig mit Backgewichten beschweren. Danach mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen damit der Rand seine Form behält. Anschließend im vorgeheizten Ofen backen bis der Teig leicht goldgelb ist und der Boden fest wirkt. Jetzt das Papier und die Gewichte entfernen und den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen damit keine Blasen entstehen. Kurz weiterbacken
- Füllung herstellen:
- Butter vorsichtig schmelzen und noch heiß die gehackte Schokolade einrühren bis alles glänzend und glatt ist. Diese Mischung etwas abkühlen lassen
In einer großen Rührschüssel Zucker Kakaopulver Espressopulver und Salz sorgfältig mischen. Sahne Vanille Eier und Eigelb dazugeben und gründlich verrühren. Zuletzt langsam die ausgekühlte Schokoladenmasse unterziehen bis ein homogener samtiger Teig entsteht - Füllen und backen:
- Die Schokoladenfüllung gleichmäßig in den noch warmen Blindbackboden geben. Sofort in den Ofen schieben und backen bis die Oberfläche matt und der Rand fest erscheint. Die Mitte soll kaum noch wackeln wenn man an der Form rüttelt
- Kühlen und servieren:
- Den Kuchen auf einem Kuchengitter etwa zwei Stunden durchkühlen lassen so schneidet sich der Pie perfekt. Vor dem Servieren mit frisch geschlagener Sahne ausgarnieren und in Scheiben schneiden

Ich bin besonders stolz auf die Kombination aus Baiserkruste und fudgy Kern. Einmal saß meine Familie an einem verregneten Sonntag stumm am Tisch weil jeder mit geschlossenen Augen den ersten Bissen genossen hat. Das war für mich der Moment in dem ich wusste dass dieses Rezept bleibt
Aufbewahrungstipps
Den Kuchen immer gut abdecken damit er nicht austrocknet
- Übrige Stücke können bei Raumtemperatur einen Tag stehen oder für länger im Kühlschrank aufbewahrt werden
- Auch nach dem Einfrieren bleibt die Textur besonders cremig – am besten langsam im Kühlschrank auftauen lassen
Zutaten austauschen
- Statt Butter-Blätterteig funktioniert auch ein klassischer Keksteig z B mit zerstoßenen Schokokeksen als schnelle Alternative
- Kalorienbewusst geht es ebenfalls mit weniger Zucker oder dunkler Schokolade
- Für extra Tiefe eignen sich auch ein Schuss Kaffeelikör oder ein paar gehackte Nüsse in der Masse
So servierst du Chess Pie
- Besonders schön wirkt der Kuchen auf einer Tortenplatte dünn geschnitten mit Tupfen aus geschlagener Sahne und Schokoraspeln
- Er passt wunderbar zu Eis Vanille oder Salted-Caramel gerne auch als Bestandteil eines Dessertbuffets
- Reste schmecken kurz angewärmt wie ein warmer Brownie
Ein kleines Stück amerikanische Kuchengeschichte
Chess Pie stammt ursprünglich aus dem Süden der USA und war ein Kuchen für besondere Gelegenheiten
Die Kombination aus knusprigem, blind gebackenem Teig und fudgig-weichem Kern war auch bei meiner Oma im Trend. Heute ist daraus ein moderner Klassiker für Schokoladenliebhaber geworden
Fragen und Antworten zur Rezeptanleitung
- → Wie bleibt der Boden knusprig?
Durch das Blindbacken mit Backgewichten wird verhindert, dass der Teig durch die feuchte Füllung durchweicht.
- → Kann ich auch dunkle Schokolade verwenden?
Ja, je nach gewünschter Intensität kannst du halbbitte, bittere oder ungesüßte Schokolade wählen.
- → Muss ich Espressopulver hinzufügen?
Espressopulver verstärkt das Schokoaroma, kann aber weggelassen oder durch Kaffeepulver ersetzt werden.
- → Wie lange hält sich der Kuchen frisch?
Abgedeckt hält sich der Kuchen bei Raumtemperatur 1-2 Tage, im Kühlschrank bis zu 5 Tage.
- → Kann ich den Kuchen einfrieren?
Ja, der vollständig abgekühlte Kuchen kann bis zu 3 Monate eingefroren und bei Bedarf im Kühlschrank aufgetaut werden.
- → Womit serviere ich ihn am besten?
Frisch geschlagene Sahne ist eine klassische und köstliche Begleitung.